Die vierten Klassen der Schillerschule waren am 25.11.2025 bei einer Aufführung der Oper „Der Räuber Hotzenplotz“ – eine kleine Auszeit nach den Kompassarbeiten.
Wer kennt ihn nicht, den Räuber Hotzenplotz? Bewaffnet mit sieben Messern setzt er das Dorf, in dem Großmutter, Kasperl und Seppel leben, in Angst und Schrecken. Um diesen schrecklichen Räuber dreht sich die Oper, die im Stuttgarter Opernhaus besonders auch für Kinder aufgeführt wird.
Die Bühne des beeindruckenden Opernsaals verwandelt sich durch schlichte, mit Stoffen in unterschiedlichen Farben bespannte Paravents abwechselnd in das Dorf, die Räuberhöhle, Zwackelmanns Zauberschloss und sogar den Unkenpfuhl. So bekommen die Kinder Einblicke in die Raffinessen der Bühnentechnik und erhaschen gar einen Blick auf jede Menge Schalter und Knöpfe im Hintergrund. Weitere technische Effekte verzaubern die Kleinen und die Großen.
Und die Geschichte selbst? Hotzenplotz, der schreckliche Räuber, erweist sich hin und wieder als rührseliger Mensch, der mit dem armen Seppel mitweint, als Kasperls Mütze ins Feuer geworfen wird. Ein sehr sympathischer Räuber, der seine Pfefferpistole, immer wenn er sie nicht braucht, dem Fagottisten Jürgen zur Verwahrung gibt. Überhaupt wird das Orchester immer wieder ins Spiel einbezogen, fängt Mützen auf und wirft Geschenke auf die Bühne. Natürlich spielt es auch virtuos die Komposition von Sebastian Schwab. Die Schülerinnen und Schüler sind begeistert, als sie die verschiedenen Instrumente entdecken. Das Schauspiel ist abwechslungsreich einstudiert. Kasperl und Seppel verfolgen den Beginn des Stücks aus dem Zuschauerraum. Als sie gebraucht werden, stürmen sie über das altehrwürdige Mobiliar kletternd auf die Bühne. Die Großmutter schwebt gar über die Bühne. Alle Sängerinnen und Sänger gehen ganz in ihren Rollen auf.
Der typische Operngesang ist tatsächlich manchmal für die Kinder nicht ganz so eingängig („Die schreien da immer“), doch als Zwackelmann das Lied über das Kartoffelschälen anstimmt, singen alle kräftig mit.
Am Ende geht die Geschichte gut aus. Der Räuber Hotzenplotz sitzt wieder hinter Schloss und Riegel, Großmutter hat ihre Kaffeemühle zurück, und für Kasperl und Seppel gibt es Pflaumenkuchen mit Schlagsahne. Der Vorhang schließt sich unter tobendem Applaus und Geschrei.
Die Oper Hotzenplotz hat auf jeden Fall alles, um – mit einem Augenzwinkern – Kinder für die Oper zu begeistern.

